Wir haben es satt!

PFF Lindau beteiligt sich in Zusammenarbeit mit Tier & Mensch, dem BUND Naturschutz Lindau an der Aktion „Wir haben es satt“ am 16.1.2021

Artensterben, übernutzte Böden, Regenwald-Rodung, Klimakrise, Verpackungsmüll, Antibiotika-Resistenzen – die Produktion unserer Nahrung ist extrem.

Millionen Menschen werden ausgebeutet und Milliarden Tiere leiden und sterben im Akkord, weil wir im globalen Norden jeden Tag ein 2 Euro-Steak auf den 1000 Euro-Grill werfen wollen.

Dafür nehmen wir sogar in Kauf, dass das Bauerntum – der älteste Grundpfeiler unseres sesshaften Lebens – einem gnadenlosen Markt überlassen wird und schlussendlich nach der Devise „Wachsen oder Weichen“ nur noch Agrarkonzerne übrig bleiben werden.
Wollen wir das wirklich? Oder setzen wir uns jetzt gemeinsam für eine echte Agrarwende ein, für eine regionale und nachhaltige Landwirtschaft, für Tierwohl und den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen?

Auch in Lindau fand am 16.1.2021 eine Mahnwache in Zusammenarbeit mit Tier & Mensch, dem BUND Naturschutz – Kreisgruppe Lindau und den Parents for Future Lindau statt.

Hier geht es zu dem Video:
https://www.youtube.com/watch?v=WdkLXZuAlMQ

Zum Auftakt des Superwahljahrs 2021 fordern wir einen echten Politikwechsel: 
Die Forderungen im Detail:


1. Höfesterben stoppen – Umbau der Landwirtschaft anpacken!
Ob Ratiopharm oder Aldi – Konzerne reißen sich hierzulande tausende Hektar Land unter den Nagel. Trotzdem will die Bundesregierung bei der EU-Agrarreform die fatale Politik fortsetzen und weiter pauschal Flächenbesitz belohnen. Wer viel hat, dem wird gegeben – Agrarministerin Klöckner heizt die Bodenspekulation und das dramatische Höfesterben weiter an. Der Ausverkauf an Finanzinvestor*innen muss gestoppt werden! Agrarsubventionen nur noch für Höfe, die Tiere gut halten, Umwelt und Klima schützen und gesundes Essen für alle herstellen!

2. Artgerechte Tierhaltung jetzt – Billigfleisch-System stoppen!
Billigfleisch-System beenden, Exportorientierung stoppen und artgerechte Tierhaltung fördern – dafür muss die Politik jetzt sorgen! Das heißt: Mehr Platz, Tageslicht und frische Luft für Hühner, Kühe, Schweine & Co.! Wir brauchen Qualität statt Quantität. Also: Nur so viele Tiere pro Fläche wie Boden und Wasser zulassen. Faire Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und bessere Preise für die Bäuer*innen sind überfällig! Wir fordern: Schluss mit Tierfabriken, Billigfleisch und Futter von Regenwaldflächen –Bäuer*innen beim Umbau der Tierhaltung unterstützen!

3. Weniger Fleisch – mehr Klimaschutz!
Dürren, Stürme und Überschwemmungen – die Klimakrise gefährdet die Ernten. Schon heute kostet das massenhaft Menschenleben in Afrika, Asien und Lateinamerika. Wie wir essen, verursacht mehr als ein Drittel der schädlichen Klimagase weltweit. Der immense Fleischhunger schadet dem Klima und unserer Gesundheit. Obwohl die Erde immer mehr überhitzt, übernimmt die Bundesregierung keine Verantwortung und wälzt die Entscheidungen auf die Verbraucher*innen ab. Schluss damit: Ernährungswende jetzt – Klimaschutz braucht zukunftsfähige Agrar- & Ernährungspolitik!

4. Pestizidausstieg anpacken – Gentechnik stoppen!
Das Geschäftsmodell der Chemiemultis ist perfide: Die Industrie macht Milliarden-Gewinne auf Kosten von Artenvielfalt, Klima und der Gesundheit von Menschen weltweit. Bayer und BASF wollen ihre hochgiftigen Pestizide, die hier längst verboten sind, auf den Feldern der ganzen Welt versprühen. Die Multis legen es darauf an, die gefährliche Gentechnik auf unsere Äcker und Teller zu bringen. Nicht mit uns: Pestizid-Ausstieg angehen – Gentechnik muss im Labor bleiben!

5. EU-Mercosur-Abkommen stoppen – Handel fair gestalten!
Europa will Handelsabkommen um jeden Preis durchdrücken. Beim Abkommen mit den Mercosur-Staaten schreckt die EU nicht einmal vor Faschisten wie dem brasilianischen Präsidenten Bolsonaro zurück. Das bringt nur mehr Gen-Soja, Pestizide und Tierfabriken – Feuer am Amazonas inklusive. Statt Deals für die Agrarindustrie abzuschließen, müssen wir Menschenrechte und die bäuerliche Landwirtschaft stärken. Wir fordern: Unfaire Handelsabkommen stoppen – Handel gerecht und klimaschonend gestalten!

Viele weitere Infos findest Du auch unter https://www.wir-haben-es-satt.de

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