Unlängst wurde in der Lindauer Zeitung über die neuesten Entwicklungen um das geplante Parkhaus am Karl-Bever-Platz berichtet (um den Artikel zu lesen benötigt man einen „Schwäbische Plus“ Zugang). Dazu hat unser Mitglied Jakob Schluttig einen Leserbrief geschrieben:
Die Angabe der Stellplätze im geplanten Parkhaus am Karl-Bever-Platz (KBP) ist irreführend: Es entstehen mitnichten 500 zusätzliche Parkplätze, sondern nur 150! Der Zuwachs beträgt also weniger als ein Drittel dessen, was uns Parkhaus-Befürworter gern suggerieren wollen. Denn bereits heute bestehen am KBP 350 Stellplätze, die für das Parkhaus wegfallen. So fragt sich, wie sich die großen mit dem Bau verbundenen Versprechungen überhaupt bewahrheiten sollen. Werden die Autos gestapelt, um die unendliche Blechlawine in Richtung Insel an einem Sommersonntag auf nur 150 Plätzen unterzubringen? Zudem sollten doch am KBP laut Bürgerbeteiligung und Stadtratsbeschluss Parkplätze für Anwohner, Beschäftigte und Übernachtungsgäste geschaffen werden. Die durch Tagestouristen und Kurzzeitparker verursachte Stausituation lässt sich also nur durch gänzlich andere Maßnahmen lösen, wie ebenfalls von der Bürgerbeteiligung empfohlen und vom Stadtrat beschlossen. Diese wurden jedoch bisher in keinster Weise verfolgt. Auch die Kosten müssen auf die nur 150 zusätzlichen Plätze bezogen werden: zehn Millionen Euro / 150 = 67 000 Euro pro Stellplatz – ein stolzer Preis. Wie will die Stadt dieses Geld wieder einnehmen, bevor das Parkhaus in sich zusammenfällt? Gäbe es bspw. künftig Dauerparkausweise am KBP für 400 Euro pro Jahr, würde dies jährlich 200 000 Euro Einnahmen bringen. Damit würde es ganze 50 Jahre dauern, bis das Parkhaus amortisiert wäre – ohne jede Berücksichtigung von Betriebs- und Instandhaltungskosten! Offensichtlich wird also das Nutzungskonzept deutlich anders aussehen müssen als offiziell behauptet und beschlossen. Oder aber die Preise müssen so gestaltet sein, dass sich viele der hoffnungsvollen Nutzer das Parken dort gar nicht leisten können. Wie man es auch dreht: Scheinbar sollen die Lindauer hier von Stadtrat und Verwaltung kräftig an der Nase herumgeführt werden.